Weickert: „Verharren auf Maximalforderungen sind nicht zielführend!“

Weickert: „Verharren auf Maximalforderungen sind nicht zielführend!“

Im Kampf um bessere höhere Löhne hat ver.di für Freitag angekündigt, die LVB zu bestreiken. In der Verhandlung um einen neuen Tarifvertrag fordern die Gewerkschaften die Arbeitnehmer damit innerhalb von drei Wochen zum dritten Mal auf, die Arbeit niederzulegen.

Kritik hagelt es dafür von Stadtrat Michael Weickert (CDU-Fraktion):

„Die Arbeitgeber haben Ende vergangener Woche ein Angebot gemacht, worauf es nach meiner Kenntnis seitens der Angestelltenvertreter keine Bewegung gab. Die Gewerkschaften verharren auf ihren Maximalforderungen und weichen davon keinen Deut ab. Das ist nicht zielführend. Natürlich ist das Streikrecht ein hohes Gut, das ich nicht in Abrede stellen will. Aber hier gibt es keinerlei Eskalationsstufen mehr. Leidtragende sind die Menschen in Leipzig, die innerhalb weniger Wochen zum dritten Mal nicht die Öffentlichen nutzen können“, so Weickert, der selbst im Aufsichtsrat der LVB sitzt.

Er appelliert an die Verhandler, konstruktiv an Lösungen zu arbeiten. Insbesondere die Arbeitnehmerseite müsse sich bewegen, wie das in ehrlichen Verhandlungen üblich sei. Verständnis äußert er für die Situation niedriger Lohngruppen:

“Der Straßenbahnfahrer ist viel mehr auf eine Lohnerhöhung angewiesen als der Abteilungsleiter. Auch sind Lohnerhöhungen nicht das einzige Mittel für bessere Arbeitsbedingungen.”

Angesichts der Forderungen der Gewerkschaft für alle Angestellten des öffentlichen Dienstes drohen die Haushalte zu platzen.

„Jeder, der die Situation aufmerksam verfolgt, weiß um das enge Korsett, in dem der ÖPNV finanziell steckt. Dieses Korsett steht bereits jetzt kurz vorm Platzen. Zumal jeder bezahlte Euro im öffentlichen Dienst Steuerzahlergeld ist. Gibt man den Forderungen der Gewerkschafter nach, müssen automatisch notwendige Investitionen in die Infrastruktur ausbleiben. Wenn die Personalkosten einen Großteil der Einnahmenseite des ÖPNV auffressen, werden wir die Verkehrswende aber nie schaffen. Schlimmstenfalls wenden sich mehr Menschen von ÖPNV ab und die Gewerkschaften haben ihren Mitgliedern eine. Bärendienst erwiesen!“