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Kreisvorsitzender Andreas Nowak zu Gast im Tagebau Vereinigtes Schleenhain.

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Gestern war unser Kreisvorsitzender Andreas Nowak mit seinen Kollegen bei der MIBRAG zu Gast im Tagebau Vereinigtes Schleenhain.

In Zeiten der Energieknappheit kommen Kohle und auch Atomstrom neu bewertet in den Blick.

In 2021 wurden in Deutschland knapp 3.400 Terrawattstunden Energie verbraucht. Experten schätzen den Verbrauch für 2030 auf rund 2.800 TWh (das liegt vor allem an der Elektrifizierung des Verkehrs, denn dadurch können über den höheren Wirkungsgrad der Elektromotoren Volumina eingespart werden - wenn es denn von der Quantität her passt).

Gleichzeitig, sollen Kohle und Atom laut Bundesregierung bis dahin abgeschaltet sein.

Das Problem: Trotz starkem Ausbau der Erneuerbaren fehlen dann ca. 500 Terrawattstunden. Diese sollten mit Erdgas oder LNG ersetzt werden. (Zur Einordnung: ein LNG-Terminal hat etwa die Kapazität von 7 TWh - wenn es fertig gebaut ist). Experten fragten sich schon vor dem 24.02.2022, wo die herkommen sollen.

Wollen wir nun russisches Erdgas ersetzen, müssen noch mal 500 TWh her.

Zusammen ist das etwa ein Drittel des Energieverbrauchs Deutschlands.

Dafür gibt es heute keine stabile Lösung, denn um das vollständig aus Wind und Sonne zu ersetzen, müsste ein Vielfaches an installierter Leistung gebaut werden.

Denn Wind und Sonne liefern nicht sicher planbar, anders als Kohle, Atom und Biogas. Letzteres kommt im Umbauplan der Bundesregierung aber nicht vor.

Es zeigt sich also, dass absehbar nicht auf Kohle und Atom verzichtet werden kann (auch wegen der bei der Kraft-Wärme-Kopplung verwendeten Abwärme als Fernwärme). Zusätzlich zum Ausbau der Erneuerbaren müssen wir diese auch importieren. Experten sprechen von 50% für Deutschland, weil unsere Ausbeute bei Wind und Sonne zu gering ist.

Es wird also über CO2-armen Wasserstoff und eFuels aus Wind und Sonne in stabiler produzierbaren Gebieten laufen müssen (Südeuropa/Nordafrika/Naher Osten) und über Kernkraft.

Hinzu kommt, dass bei der Elektrifizierung des Verkehrs heute 80% der Ladepunkte in Deutschland, Frankreich, Benelux und Norwegen stehen. Vor allem wenn man durch Mittel-/Osteuropa fährt, wird Elektro auf absehbare Zeit keinen stabilen Marktanteil haben, weil schlicht die Ladeinfrastruktur fehlt. Mit eFuels kann man hingegen die Bestandsflotte CO2arm betreiben und die Infrastruktur ist bereits über das heutige Tankstellennetz vollständig vorhanden.

Zusätzlich kann man über Carbon Capture bei bestimmten Prozessen entstehendes CO2 sammeln und verprassen, anstatt in die Luft zu blasen.

DIE eine Lösung wird es also nicht geben. Die MIBRAG investiert neben Kohle auch in Windkraft, Elektrolyseure für grünen Wasserstoff und eFuels, vor allem in Sustainable Aviation Fuels. Die werden in der Luftfahrt gebraucht und mit DHL ist ein großer Abnehmer direkt vor der Tür.

Dieser ganze Mix sichert nicht nur eine stabile Energieversorgung, sondern auch Arbeitsplätze heute und morgen.

Dabei geht es in diesen existentiellen Fragen der Energieversorgung nur gemeinsam zwischen Stadt Leipzig und dem Umland. Deshalb waren bei dem sehr spannenden Termin auch der Landrat des Landkreises Leipzig Henry Graichen und der Kreisvorsitzende der CDU Leipzig-Land und Wahlkreisabgeordnete Georg-Ludwig von Breitenbuch anwesend.

Wir werden das Thema Energiesicherheit in der CDU Leipzig weiter intensiv im Blick behalten. Es wird auch auf dem nächsten Kreisparteitag eine wichtige Rolle spielen.

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