Schultz: „Verwaltung muss Fehlplanung eingestehen“

Schultz: „Verwaltung muss Fehlplanung eingestehen“

Am Mittwoch entscheidet der Leipziger Stadtrat über den Liviaplatz im Waldstraßenviertel. Der war erst vor wenigen Monaten in einen Platz zum Verweilen umgewandelt worden. Sitzgelegenheiten, Blumenkübel und Spielmöglichkeiten für Kinder zieren die vormalige Kreuzung nun. Die Aufenthaltsqualität im Viertel hat sich seither aber nicht verbessert, eher im Gegenteil, weiß Stadtrat Andreas Schultz zu berichten.

Gründe dafür sind die Bauarbeiten in der Waldstraße wie in einigen Anliegerstraßen sowie die Sturheit der Stadtverwaltung, so Schultz.

„Seitdem im Herbst des vergangenen Jahres die Bagger in der Waldstraße rollen, herrscht Verkehrschaos im Viertel. Die Anwohner aus dem nördlichen Teil beispielsweise müssen enorme Strecken auf sich nehmen, um auf die Jahnallee zu gelangen. Bei der Anwohnerdichte und dem Lieferverkehr für die vielen Mittelständler im Gebiet ist das natürlich eine Katastrophe. Staus, Lärm und mehr Abgase sind die Folge - die Aufenthalts und Wohnqualität leidet da natürlich extrem. Das berichten mir auch viele meiner Kunden“, so Schultz, der selbst eine Bäckerei im Waldstraßenviertel führt.

Dabei läge die Lösung des Problems auf der Hand. Der Liviaplatz, der erst vor kurzem für den Durchgangsverkehr gesperrt wurde, müsste wieder geöffnet werden - wenigstens für die Dauer der Bauarbeiten.

„Man kann über die ganze Maßnahme zur Umgestaltung des Liviaplatzes sicher geteilter Meinung sein. Schließlich ist das Rosental mit Spiel- und Verweilmöglichkeiten gleich nebenan - viel mehr Natur, Ruhe und Naherholung kann man sich in einer Großstadt wie Leipzig also kaum wünschen. Ob es die Verkehrsberuhigung am Liviaplatz überhaupt bedurft hätte, sei mal dahingestellt.

Mit den Baumaßnahmen rund um die Waldstraße, die ja auch noch etwas andauern werden, ist aber ein Punkt erreicht, wo die Verwaltung eingestehen muss, dass die Planung, höflich ausgedrückt, ungünstig waren. Man hätte mit der Umgestaltung des Platzes warten können, bis die Waldstraße fertig ist. Da das schon nicht passiert ist, sollte man den Fehler nun wenigstens eingestehen und den Platz nochmal öffnen. Dieser Schritt wäre ohne große Kosten kurzfristig umsetzbar und den muss die Verwaltung jetzt gehen!“, fordert Schultz.