Heymann: „Es ist und bleibt eine unausgegorene Scheinlösung“

Heymann: „Es ist und bleibt eine unausgegorene Scheinlösung“

Die geplante Neuregelung des Verkehrs am Leipziger Hauptbahnhof stößt innerhalb der CDU-Fraktion weiterhin auf Kritik. Dr. Sabine Heymann, die Vorsitzende des Fachausschusses Stadtentwicklung und Bau, erklärt:

„Natürlich wird es mehr Platz für Radfahrer und Fußgänger geben. Das ist klar und logisch, wenn man dem motorisierten Verkehr zwei Spuren nimmt. Damit sind alle Vorteile aber auch aufgezählt. Die Nachteile überwiegen: Radfahrer können mit der neuen Regelung nur noch in eine Richtung den Fahrstreifen befahren. Trotz Zusatzspur für die Einfädelung zu den Taxistellplätzen, bleibt der Konflikt zwischen Taxifahrern und Radfahrern. Möglicherweise wird dieser sogar verstärkt, da sich der Radfahrer auf einer kreuzungsfreien Schnellspur vermutet. Diese vermeintliche Schnellspur endet aber abrupt: Nach dem Hauptbahnhof fährt man als Radfahrer dann wieder auf den gewohnten Trassen inklusive des weiter ungelösten Problems am Tröndlinring auf Höhe des ehemaligen Landratsamts.

Der PKW und LKW-Verkehr fährt dann künftig verdichtet auf eine ohnehin schon zugestaute Stelle zu. Die Beseitigung der Unfallgefahr hätte man schon längst über das Untersagen des Spurwechsels im Kurvenbereich lösen können.“

Heymann konstatiert:

„Insgesamt, dieser Eindruck bleibt auch nach eingehender Prüfung des Vorhabens, haben wir es hier mit einer unausgegorenen Scheinlösung zu tun. Das Unfallpotential für die motorisierten Verkehrsteilnehmer wird kaum abnehmen und ob sich der Konflikt zwischen an der Ampel wartenden Fußgängern und Radfahrern, die jetzt eben ihre separate Schnellspur bekommen, löst, bleibt abzuwarten. Zur Umsetzung des Gerichtsbeschlusses hätte es dieser Maßnahme jedenfalls nicht bedurft, denn es gab ja schon einen Radweg."